Wir die Bachhausgoischd´r sind aktiv unterwegs. An vielen Faschingsumzügen kann man uns mit unserem Schießer durch die Straßen laufen sehen. Die großen sowie die kleinen Kinder freuen sich immer über unsere kleinen Brezeln, die wir während den Umzügen verteilen.
Am 6. Januar findet natürlich unser Goischd´r Erwecken statt. Dieses wird am Heimerdinger Backhaus vollzogen. Hier erwachen die Goischd´r jedes Jahr zu neuem Leben um sich in der 5. Jahreszeit unter das Volk zu mischen, bevor es am Aschermittwoch wieder Abschied nehmen heißt. Mystisch kommen sie aus dem Backhaus mit ihren Masken und ihrem Schießer.
Auch immer mit dabei ist unser Goischd´r Fanclub. Mit ihrem in Eigenbau konstruierten „Bollerwagen“ begleiten sie die Obachanen bzw. die Bachhausgoischd´r auf fast nahe zu jedem Umzug. Im Wagen versteckt natürlich immer eine Stärkung, ob flüssig oder fest. Natürlich sind wir auch auf vielen Fasnetsitzungen, Ordensbällen oder Brauchtumsabenden zu sehen. Entweder um einfach nur Spaß zu haben oder aber auch um unsere Tanzgruppen zu unterstützen. Unterstütz wird natürlich auch unsere gesamte Abteilung die Hoamerdenger Narra Obacha. Ob an unserer Fasnetsitzung, Kinderfasching oder sonstigen Festen. Die Goischd´r sind mit dabei.
Kontakt
Jetzt möchten wir hier noch unsere Zunftmeisterin Melanie Lenz vorstellen. Sie und natürlich die ganzen Bachhausgoischd´r freuen sich immer über neue Mitglieder. Gerne kann man auch bei unserem Fanclub reinschnuppern, um uns Goischd´r und die Fasnet kennen zu lernen.
Zunftmeisterin:
Melanie Lenz
Telefon: 07152/9011575
Entstehungsgeschichte
Im schönen Strohgäu liegt die kleine Glemsgaugemeinde Heimerdingen. Im schwäbischen Heimerdingen gab es im frühen Mittelalter vier Vogtshöfe: Burghof, Schafhof, Spitalhof und Widdumhof. Diese waren zur damaligen Zeit unverzichtbar für das tägliche Leben. Die Vogtshöfe besaßen Badestuben, Backhäuser und Keltern. Da es im schwäbischen zu dieser Zeit üblich war sich hauptsächlich von Mehlspeisen zu ernähren, spielten die Backhäuser eine wichtige Rolle. Sie stellten das „tägliche Brot“ sicher und waren zugleich ein zentraler Treffpunkt der Bevölkerung.
In den Jahren 1596/1597 wütete seit Jahrhunderten erstmals wieder die Pest in Heimerdingen, der Ort hatte nun etwa 500 Einwohner. In den fünf Monaten vom 10. September 1596 bis zum 25. Februar 1597 starben 101 Menschen. Eine Generation später hatte sich der Ort wieder erholt. Doch nun kamen zwei neue Ereignisse zusammen, die für mehr als die Hälfte der Einwohner den Tod bedeuteten: Der dreißigjährige Krieg und abermals die Pest. Gerade in dieser Zeit waren die Backhäuser besonders wichtig. Die Bevölkerung sowie die durchziehenden Heere mussten versorgt werden. Der 1. Weltkrieg und der folgende Zusammenbruch der Volkswirtschaft bedeuteten ein großes Schockerlebnis. Die Heimerdinger Rathausglocke musste für „Zwecke des Krieges“ abgeben werden. Der Gemeinderat beschloss 1919 die Anschaffung einer neuen Glocke mit der Inschrift „Läute bald bessere Zeiten ein“. Beim ersten läuten der neuen Glocke loderte das Feuer im Backhaus wieder auf. Die vielen zu Tode gekommenen Landfrauen erstiegen in Gestalt eines Geistes aus diesem Feuer um das Notleiden zu beenden. Sie sorgten wie in früheren Zeiten für das „tägliche Brot“. Die Bachhausgoischder waren geboren.